Tierheim Karcag (Kóbor Szívek Állatmentő)

Bereits seit Sommer 2017 arbeiten wir Hand in Hand mit unserem Kooperationstierheim in Karcag, Ungarn. Seitdem haben dank der Leidenschaft der Tierschützer vor Ort sowie unseres Engagement hier in Deutschland unzählige Hunde ein neues Zuhause – und somit eine sorgenfreie Zukunft – gefunden.

Geleitet wird das Tierheim von der wunderbaren Timea Nemes, einer ungarischen Tierschützerin mit großem Herz und noch größerer Leidenschaft für die Sache. Timea ist nun schon seit über 15 Jahren im Tierschutz tätig – und das, obwohl sie in all dieser Zeit auch stets Vollzeit gearbeitet hat. Vor soviel Engagement ziehen wir den Hut! Tatsächlich ist ihr Engagement bereits mit einem nationalen Tierschutzpreis ausgezeichnet worden, doch leider gingen mit dieser großen Ehre keinerlei Hilfen für das Tierheim einher. Hilfe musste sich Timea also an anderer Stelle suchen.

Zunächst wurde das Tierheim in Karcag von einem Schweizer Förderer unterstützt, der Timeas Traum von einem modernen und funktionalen Tierheim teilte. Leider verstarb dieser im Sommer 2017, sodass sich unser Verein gerade zum richtigen Zeitpunkt als Kooperationspartner anbot. Da finanzielle Hilfen vor Ort rar gesät sind, hat unser Engagement – sei es die Vermittlung, durch Geld- oder Sachspenden oder aber auch die moralische Unterstützung – in den vergangenen Jahren maßgeblich dazu beigetragen, dass Timea gemeinsam mit ihrem Team noch immer die vielen schutzlos ausgelieferten Fellnasen versorgen und sie auf ihr neues Für-Immer-Zuhause vorbereiten kann. Und darauf sind wir sehr stolz.

Rund 150 Hunde sind bei Timea im Tierheim untergebracht. Dazu kommen noch etliche schwächere Hunde und Welpen, die in privaten Notpflegestellen untergebracht sind, um sie vor den kalten Temperaturen bzw. der Infektionsgefahr im Tierheim zu schützen. Leider gestaltet sich die Suche nach privaten Pflegestellen in Ungarn erfahrungsgemäß als schwierig. Daher sind wir immer wieder dankbar, wenn wir unsere Hilfe anbieten und Hunde auf Pflegestellen hier in Deutschland unterbringen können. Für unsere ungarischen Fellnasen können wir so die Chance auf ein Zuhause auf Lebenszeit immens steigern. Und jeder Hund, der hier in Sicherheit untergebracht ist, macht gleichzeitig in Ungarn Platz für einen anderen Hund. Denn das ist die traurige Realität vor Ort. An schutzbedürftigen Hunden wird es leider niemals mangeln. Dafür sorgt schon die örtliche Tötungsstation, die unser Kooperationstierheim täglich mit Futter versorgt. Ohne diese Hilfe würden die Hunde in der Tötungsstation nicht einmal das benötigte Minimum zu Fressen bekommen. Natürlich kann Timea da nicht wegschauen. Und natürlich ist das oberste Ziel aller Tierschützer, dass keine unschuldigen Tiere getötet werden. Und so tun Timea und ihre Helfer vor Ort alles dafür, dass die Tötungsstation keinen ihrer angesetzten Tötungstermine umsetzt. Mit Erfolg – seit 2018 wurde in der Tötungsstation kein einziger Hund mehr getötet. Sobald ein Tötungstermin angesetzt wurde, nimmt Timea den betroffenen Hund in ihre Obut. Dies hat zwar ein chronisch überfülltes Tierheim und voll ausgelastete Notpflegestellen zur Folge, doch was wäre die Alternative? Da tut man lieber alles, um die fast 300 Fellnasen irgendwie satt zu bekommen, als auch nur einen Hund an die Tötung zu verlieren.

Dass das Tierheim an seiner absoluten Belastungsgrenze angekommen ist, ist dennoch unstrittig. Bauliche Maßnahmen, wie zum Beispiel neue Zwinger, wären unbedingt nötig, doch natürlich fehlt das Geld an allen Ecken und Enden. Mit unserer Beteiligungen konnte 2019 immerhin der lang ersehnte Hundefreilauf in der stillgelegten und maroden Fleischfabrik, in der sich das Tierheim befindet, eingerichtet werden. Zudem bekamen 14 Zwinger dringend benötigte Dächer. Dennoch müssen noch zu viele Hunde in dunklen, kaum zumutbaren Behelfszwinger ausharren – eine für uns unerträgliche Situation, die wir gerne ändern würden. Wir sind mit unseren Wünschen für das Tierheim noch lange nicht am Ende und geben unser Bestes, um Timea finanziell und organisatorisch so gut wie möglich bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Regelmäßig bringen wir Sachspenden, vor allem Futter, nach Ungarn, starten zielgerichtete Spendenaufrufe (zum Beispiel für die Behandlung kranker Tiere) oder helfen bei der Verbesserung der Infrastruktur. Dazu stecken wir sehr viel Herzblut in die Vermittlungshilfe. Kein Hund sollte im Tierheim aufwachsen oder alt werden müssen. Einem Hund ein besseres Leben ermöglichen zu können ist unser größter Antrieb. Und wir danken allen, die uns auf diesem Wege unterstützen!

  • mon
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