Informationen zur Adoption
Liebe Hundeinteressenten,
in den vergangenen Jahren hat der Paradies für Tiere e.V. hunderte Hunde, ob groß oder klein, alt oder jung, vermittelt. Dabei haben wir festgestellt, dass sich viele Fragen an unsere VermittlerInnen wiederholen. So wird sich häufig erkundigt, ob ein Hund schon die Grundkommandos kennt, er alleine bleiben kann, wie sein Jadttrieb ist oder welche Größe das Halsband haben soll. Manche von euch sind erfahrene Hundebesitzer, für andere ist es der erste Hund. Ganz gleich wie eure persönlichen Voraussetzungen sind, wir möchten, dass ihr die Entscheidung für einen Hund aus Ungarn, Rumänien oder Griechenland gut informiert treffen könnt.
Nehmet euch also ein bisschen Zeit, gießt euch eine Tasse Kaffee oder Tee auf und stöbert in aller Ruhe und Muße durch unsere Informationsseite. Solltet Ihr danach immer noch unbeantwortete Fragen haben, wendet euch bitte vertrauensvoll an uns. Wir helfen immer gerne weiter.
Auslandhunde – gejagt, gequält und abgeschlachtet
Den Anblick streunender, hungernder Hunde kennen wir in Deutschland, der Schweiz und Österreich nicht. In anderen europäischen Ländern wie Ungarn, Rumänien, Griechenland oder Spanien sind diese herrenlosen Tiere ein Teil der Realität. Als Konsequenz werden die Hunde dort eingefangen, fristen ihr Leben elend in Heimen, werden bestialisch getötet oder im Straßenverkehr überfahren.
Straßenhunde in Osteuropa und Griechenland
Die Gemeinden in Osteuropa und Griechenland sind verpflichtet Streuner zur Seuchenbekämpfung von der Straße zu holen. Diese werden in Tötungsstationen, sogenannte Abdeckereien gebracht. Dort werden die Hunde zwei Wochen lang in Quarantäne gehalten. Staatliche Tierheime gibt es nicht, lediglich privat organisierte Auffangstationen und Tierschützer, die ständig so viele Hunde wie möglich bei sich zuhause aufnehmen.
Die Verhältnisse in den Tötungsstationen sind unvorstellbar. Meist weisen sie massive hygienische Mängel auf und sind chronisch überfüllt. Die Hunde sind den Witterungsverhältnissen schutzlos ausgesetzt und leiden Hunger. Hündinnen leben mit ihren Welpen und Artgenossen gemeinsam in einem Zwinger ohne jegliche Rückzugsmöglichkeit. Alte, behinderte und kranke Hunde leben schutzlos eingepfercht mit gesunden Tieren zusammen, Beissereien sind keine Seltenheit.
Nur wenn es in der Nähe der Abdeckerei eine Auffangstation oder Tierschützer gibt, haben zumindest einige Streuner die Chance zu überleben. Ist die Auffangstation bereits überfüllt, werden die Hunde in der Tötungsstation nach Ablauf der Galgenfrist mehr oder minder brutal ermordet. Die Zeit arbeitet gegen sie, wer nicht innerhalb von zwei Wochen vermittelt wird, stirbt. Egal, wie menschenfreundlich, gesund, jung oder niedlich das Tier ist. Das Töten der Hunde geschieht aus Kostengründen meist ohne Narkose, stattdessen wird ein Arzneimittel zum Einschläfern gespritzt, das zu Atemlähmung und schrecklichen Krämpfen bis zum Tod führt. Manchmal werden die Hunde auch einfach erschlagen, vergiftet oder erschossen.
Hunde, Tierschutz und die osteuropäische Mentalität
Andere Länder, andere Sitten. Hunde in Osteuropa werden vielfach als Wach- und Kettenhunde gehalten. Oft kommen sie als Welpe/Junghund an die Kette und niemand macht sich die Mühe das Halsband des wachsenden Hundes auszutauschen. Immer wieder haben wir Tiere in unserer Obhut, denen das eingewachsene Halsband operativ entfernt werden muss.
Soziale Kontakte mit Artgenossen kennen diese Hunde nicht. Die Besitzer übernehmen keine oder nur wenig Verantwortung für ihr Tier. Im Klartext bedeutet dies, dass die meisten Hunde keinen Mikrochip haben und weder geimpft, noch kastriert werden. Insbesondere die verarmte Bevölkerung auf dem Land hat nicht die finanziellen Ressourcen um ihre Hunde medizinisch zu behandeln oder artgerecht zu ernähren. Ohnehin gelten Hunde in Osteuropa und Griechenland weiterhin als Nutztiere oder sind einfach nur lästig, weil sie auf der Straße leben, sich schnell vermehren und Essen klauen. Die „Entsorgung“ älterer oder kranker Tiere durch Aussetzen, Aufhängen, Erschlagen, Verhungern lassen ist Normalität, sogar Welpen werden aus fahrenden Autos geworfen oder ertränkt.
Auslandtierschutz – eine Münze mit zwei Seiten
Mit Mitleid lässt sich gut Geld verdienen. Seit einigen Jahren entscheiden sich immer mehr Tierliebhaber für die Adoption eines Auslandhundes. Unseriöse Tierschutzorganisationen und die betreffenden Länder, profitieren vom Wirtschaftsfaktor „Tierschutz“. Immer wieder kann man Zeitungsberichte lesen über Organisationen, die nur auf Profit aus sind und mit dem Leid der Tiere Geld scheffeln oder sogar mit der Hundemafia zusammenarbeiten.
Deswegen: Augen auf und Vorsicht bei Tierschützern, die schreckliche Bilder von gequälten Tieren ins Netz stellen oder enormen Druck ausüben, ein Tier vor dem Tod zu retten, gemäß dem Motto: „Heute noch bei Facebook, morgen schon tot!“ Hinter diesen Aktionen steht zwar nicht unbedingt unseriöser Handel, doch gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht. Eine seriöse Vermittlung mit veterinärmedizinischer Betreuung und Abgleich von Interessen Hund/zukünftiger Halter ist bei dieser Art von „Rettung“ meist nicht möglich. Das Spiel mit den Emotionen schadet dem Ruf des Auslandtierschutzes und hat mit nachhaltiger Tierschutzarbeit nicht viel zu tun.
Das Team des Paradies für Tiere e.V. ist sich der bedauerlichen Verhältnisse in Osteuropa und Griechenland absolut bewusst. Die regelmäßigen Besuche unserer Kooperationstierheime vor Ort sind für uns gleichermaßen ein Ansporn mehr zu tun, und immer wieder auch ein Schock über die Misere der Tiere insbesondere auf dem Land. Genau deswegen ist unsere Vereinsphilosophie die Unterstützung und Förderung von Maßnahmen zur Verbesserung der Tierhaltung in Osteuropa und Griechenland, die Aufklärung der Bevölkerung, sowie die Zusammenarbeit mit den Kommunen.
Man kann nicht alle Hunde holen, aber jeder, der es schafft, ist es wert.
Der Auslandhund, ein Hund wie jeder andere?
Kein Thema bewegt die Gemüter der Tierfreunde mehr wie der Trend zum Auslandhund. Zwischen dem romantisierten „Alle Auslandhunde sind lieb und pflegeleicht, weil sie einem so dankbar sind“ einerseits und dem empörten „Was soll das, die deutschen Tierheime sind voll und diese Hunde schleppen Krankheiten ein“ andererseits liegt, wie so oft, die eher unspektakuläre Wahrheit.
Osteuropäische und griechische Hunde haben oftmals ihr Leben außerhalb des Familienverbundes verbracht, sie waren angekettet oder in einem Zwinger auf dem Grundstück sich selbst überlassen. Manche unserer Schützlinge waren gewalttätigen Menschen ausgeliefert und wurden schlicht und ergreifend gequält. Ausgesetzte und entlaufene Tiere haben sich teilweise monatelang auf der Straße durchgeschlagen und dabei täglich um ihr Überleben gekämpft. Auch stellen wir immer wieder fest, dass die Streuner, die wir einfangen oder aus der Tötung holen, unterernährt, krank und/oder verletzt sind. Alle diese Umweltfaktoren prägen das Tier und nicht wenige unserer Fellnasen brauchen eine Weile, bevor sie in der Auffangstation ein wenig auftauen und Vertrauen fassen.
Selbst bei den Tieren, die in unseren Auffangstationen abgegeben werden, wissen wir oftmals nicht viel von ihrer Vorgeschichte außer, dass ihr Halter sie nicht mehr haben will. Die Mitarbeiter auf der Station geben sich die größte Mühe für jedes Tier Zeit zu haben, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie der Vierbeiner so „tickt“. Der Hund wird mit Artgenossen zusammen in den Auslauf gelassen. Es lässt sich meist relativ zuverlässig einschätzen, wenn ein Hund sehr verunsichert, verängstigt oder aggressiv auftritt.
Trotzdem bitten wir zu bedenken: Das Leben im Zwinger einer Auffangstation ist in keiner Weise mit dem zukünftigen Leben als Familienhund im dichtbesiedelten Deutschland zu vergleichen!
Problemhund oder Problem Mensch?
Das Paradies für Tiere bemüht sich nach bestem Wissen die vorgestellten Hunde auf unserer Webseite ehrlich zu beschreiben. Darüber hinaus legen wir Wert auf eine gründliche Vorkontrolle, bei der die Lebenssituation- und Wohnverhältnisse des möglichen Adoptanten, sowie dessen Wünsche und Vorstellungen mit den Bedürfnissen unseres Schützlings und seinem individuellen Charakter abgeglichen werden. Nicht zuletzt sind wir auch nach einer erfolgreichen Vermittlung für unsere Adoptanten da und stehen mit Rat und Tat zur Seite. Trotz aller Mühen kommt es vor, dass Adoptanten mit dem neuen Familienmitglied überfordert sind. Sei es, dass der Vierbeiner so gar nicht spielen will, sein Futter verteidigt, keine Treppen steigen mag oder massive Trennungsangst zeigt, die Probleme des täglichen Zusammenlebens können vielfältiger Natur sein.
Wichtig ist es, sich immer vor Augen zu halten, dass der adoptierte Hund sich schlagartig in einer neuen Lebenssituation befindet. Er wird mit Dingen konfrontiert, die er nicht kennt, wie zum Beispiel Treppen, Staubsauger oder Aufzüge. Ein Hund, der vielleicht jahrelang sich selbst überlassen war, ist plötzlich umgeben von großen und kleinen Zweibeinern, die ihn streicheln wollen und ihm nahe sein wollen. Es ist ihm nicht mehr möglich nach Lust und Laune durch die Gegend zu streifen, nein, es wird erwartet, dass er zwei- bis dreimal täglich brav an einer Leine läuft und dabei völlig cool allerlei Fremdes auf sich zukommen lässt.
Manche Hunde reagieren vermeintlich plötzlich aggressiv, wenn ihnen ein bestimmter Typ Hund oder Mensch begegnet, andere verteidigen ihre neugewonnenen Ressourcen, d.h. das flauschige Plätzchen auf dem Sofa, den leckeren Kauknochen oder den Menschen, der sich nun um sie kümmert. Andere sind verunsichert und haltlos, was sich unter Umständen in massiver Trennungsangst zeigt. Grade das beliebte Eingewöhnen des Hundes im Rahmen einiger arbeitsfreier Tage kann böse Überraschungen bereit halten, wenn der Zweibeiner sich – aus Sicht des Tieres plötzlich – für den ganzen Tag zur Arbeit abmelden will und die Fellnase dies dann lautstark beklagt.
Wer langsam geht, kommt auch zum Ziel
In gewisser Weise ist ein Auslandhund immer auch ein Überraschungspaket, wobei wir der Meinung sind, dass dies auch bei Hunden aus einem deutschen Tierheim so ist. Deswegen möchten wir raten, keine großen Erwartungen aufzubauen, wie sich das neue Familienmitglied wohl verhalten wird, sondern die Situation möglichst entspannt und im positiven Sinne neugierig auf sich zukommen zu lassen. Hier eine kleine Liste hilfreicher Tipps, die Ihnen die Eingewöhnung des Hundes erleichtern können:
- Informieren Sie sich vorab über die kleinen und großen Besonderheiten eines Hundes aus dem Auslandtierschutz. Gute Fachliteratur zum Thema gibt es reichlich.
- Machen Sie einen Ausflug auf einen Hundespielplatz und beobachten Sie, wie die Tiere untereinander kommunizieren. Die Norwegerin Turid Rugaas beschäftigt sich seit Ende der 80iger Jahre mit den sogenannten Beschwichtigungssignalen bei Hunden. Hunde „lesen“ zu können ist hilfreich im Umgang mit dem neuen Familienmitglied.
- Bereiten Sie eine Ecke vor in der der Hundekorb stehen kann und die dem Hund eine Rückzugsmöglichkeit lässt. Besonders ängstliche oder unsichere Hunde lieben es in einer „Höhle“ zu schlafen. Dies kann eine Transportbox sein, die man mit einer Hundematratze und ein paar Tüchern auslegt und deren Tür ständig offen bleibt.
- Lassen Sie dem neuen Familienmitglied Zeit anzukommen, aber vermitteln Sie dem Hund die Regeln und Gepflogenheiten Ihres Haushaltes von Anfang an. Ihr Hund kennt weder das Leben in Deutschland, noch das Zusammenleben in Ihrer Wohnung/Ihrem Haus und braucht jemanden der ihn „einweist“ und führt. Dieser Jemand sind Sie, sein Hundeführer.
- Schaffen Sie Routinen und verlässliche Abläufe, das wird Ihrem Vierbeiner helfen sich zu orientieren und einzugewöhnen.
- Nehmen Sie den Vierbeiner mit ins Fachgeschäft und kaufen Sie ein gutsitzendes, ausbruchsicheres Geschirr. Hunde, die jahrelang angekettet waren und/oder auf der Straße lebten, laufen gerne davon und genießen die große Freiheit. Bitte lassen Sie sich nicht davon täuschen, dass Ihr Schützling die ersten Tage auch ohne Leine brav neben Ihnen läuft. Sobald sich die Fellnase ein wenig sicherer fühlen wird, lockt schnell der Ruf der großen weiten Welt.
Es ist auch schon vorgekommen, dass ein Hund sich vor lauter Schreck aus dem Halsband/Geschirr gewunden hat, weil zum Beispiel ein Mopedfahrer plötzlich vorbeigeknattert ist. Deutschland ist ein dichtbesiedeltes Land und ein Hund wird schneller überfahren, als man denkt. Gehen Sie bitte auf Nummer sicher, investieren Sie in ein hochwertiges Geschirr und lassen Sie die Fellnase die ersten Monate angeleint.
- Falls Sie einige freie Tage haben, um sich uneingeschränkt dem neuen Familienmitglied zu widmen, sollten Sie den Hund sofort ans Alleinsein gewöhnen. Als Rudeltier ist Alleinsein für den Hund grundsätzlich artwidrig, mit dem entsprechenden Training aber unproblematisch. Wichtig ist es, dass der Hund eine sichere Schlafecke hat, die er mag und dass Sie das Weggehen undramatisch gestalten. Auf keinen Fall sollten Sie sich vom Hund verabschieden!
Stellen Sie sicher, dass er ausreichend Auslauf hatte, fordern Sie ihn auf sich ins Bett zu legen und verlassen Sie ruhig, aber bestimmt die Wohnung. Kommen Sie innerhalb weniger Minuten ebenso ruhig wieder zurück und ignorieren Sie größere Begrüßungdramen. Sollte der Hund Sie erfreut, aber entspannt begrüßen, loben Sie ihn kurz. Bauen Sie diese Übung zeitlich aus.
- Ganz wichtig auch: Haben Sie Geduld! In Studien wurde nachgewiesen, dass Hunde in einer neuen Situation Stresshormone ausschütten. Es dauert etwa sechs Wochen, bis ein Hund sich an eine neue Umgebung gewöhnt hat und diese als vertraut empfindet, d.h. bis sich das Niveau der Stresshormone im Blut wieder reguliert hat. Ein gestresster Hund reagiert schneller gereizt, das bedeutet aber nicht, dass Ihr Schützling ein dominanter Streithahn ist.
Im Laufe der Jahre haben wir die Erfahrung gemacht, dass unsere Ungarn meistens wundervolle, dem Menschen zugeneigte Hunde sind, die trotz ihrer Vergangenheit und aller erlittenen Entbehrungen voller Vertrauen, Lebensfreude und – so sehr es sich auch nach Klischee anhören mag – Dankbarkeit sind. Dabei spielt es auch überhaupt keine Rolle, wie alt das Tier ist. Viele unserer ehrenamtlichen Mitarbeiter haben Hunde aus Osteuropa und Griechenland adoptiert und würden diese niemals mehr missen wollen.
Freude an einem Hund haben Sie erst, wenn Sie nicht versuchen, aus ihm einen halben Menschen zu machen. Ziehen Sie stattdessen doch einmal die Möglichkeit in Betracht, selbst zu einem halben Hund zu werden.
― Edward Hoagland
Erstausstattung
Ähnlich wie die neun Monate einer Schwangerschaft, wird die Wartezeit bis zur Ankunft des neuen Familienmitgliedes auf vier Pfoten gerne genutzt, um voller Vorfreude allerlei Dinge für den Hund einzukaufen. Manches macht Sinn, anderes nicht so sehr. Hier ein kleiner Überblick, an was man denken sollte.
Ernährung
Es empfiehlt sich, erst einmal eine kleine Packung Trocken- und/oder Nassfutter zu kaufen, um zu testen, ob der Hund die Sorte mag und verträgt.
Kauknochen, Ochsenziemer, Schweineohren und ähnliches werden von allen Hunden gerne angenommen. Spätestens bei diesen Leckereien stellt sich auch heraus, ob der Hund zu Futteraggressionen neigt oder nicht.
Weiche Leckerlis eignen sich hervorragend als Belohnung beim Training. Hefetabletten und Lachsöl geben ein schönes, glänzendes Fell, sind bei einer ausgewogenen, vielseitigen Ernährung aber meist nicht notwendig.
Aufgrund der Futterumstellung ist es nicht unüblich, dass der Hund erst einmal etwas weicheren Stuhl oder sogar Durchfall bekommt. Das sollte sich innerhalb weniger Tage wieder einspielen. Bei weichem Stuhl kann man die Leckereien reduzieren und eventuell etwas Vollkornreis und Möhrenbrei ins Futter mischen.
Zuhause
Ein Futter- und Wassernapf ist wichtig, wobei der Wassernapf gerne etwas grösser ausfallen darf. Ein Untersetzer für die Futterstelle ist besonders bei empfindlichen Böden angebracht, dies kann aber auch einfach ein Tischuntersetzer sein.
Hundedecken und –betten gibt es in vielen Varianten, zu empfehlen sind solche, die man bei Bedarf in der Waschmaschine reinigen kann. Es gibt – leider nicht ganz preiswerte – Produkte, die sich bei 95°C im Ganzen waschen lassen, was besonders bei Welpen von Vorteil ist.
Viele Auslandshunde haben nie ein Spielzeug gehabt und wissen manchmal gar nicht so recht, was sie damit anfangen sollen. Deswegen reicht es meist, erst einmal ein oder zwei Dinge zu kaufen und zu schauen, ob der Hund daran Interesse zeigt. Später kann man seine Fellnase mit ins Zoogeschäft nehmen und den Hund selbst aussuchen lassen, was er mitnehmen möchte.
Pflege
Eine Bürste und ein Kamm gehören zur Grundausstattung für den Hund. Rassen die nicht geschoren sondern getrimmt werden, sollten regelmäßig mit einem Trimmstriegel, z. Bsp. dem Mars Coat King bearbeitet werden. Trimmstriegel gibt es in unterschiedlichen Ausführungen und werden passend zum Felltyp gekauft.
Eine Dusche mit warmem Wasser reicht meistens aus, um den Vierbeiner wieder sauber zu bekommen. Hat sich der Dreckspatz aber in allerlei Unrat gewälzt, ist ein neutrales Shampoo die letzte Rettung. Grundsätzlich sollte man Hunde so selten wie möglich shampoonieren, um die natürliche Fettschicht der Haut nicht zu zerstören und Allergien vorzubeugen.
Spätestens dann, wenn kein Schnee mehr liegt und die Höchsttemperatur an zwei oder drei aufeinanderfolgenden Tagen etwa 10°C erreicht, ist mit den ersten aktiven Zecken zu rechnen. Zunächst kommen die erwachsenen Zecken und die Nymphen aus ihren Überwinterungsverstecken hervor. Leider sind das genau die Stadien, die vor allem als Überträger von Borrelien und des FSME-Virus unangenehm werden – und dies auch schon im Frühjahr! Die Larven folgen erst Ende April oder im Mai. Deswegen empfehlen sich sowohl Floh- und Zeckenschutz, als auch der Kauf einer Zeckenpinzette und einer Zeckenzange.
Es ist auch kein Fehler, ein Erste Hilfe Set für Hunde in der Schublade zu haben. Viele Tipps hierzu finden sich auf der Webseite Erste Hilfe beim Hund.
Unterwegs
Einen Adressanhänger für das Halsband mit der Telefonnummer des Hundehalters sollte jeder Hund haben. Einfach mit einer Suchmaschine im Internet fündig werden, es gibt hochwertige Emaille-Marken mit schönen Motiven auf der Vorderseite und einer Gravur auf der Rückseite.
Bezüglich Halsband und Brustgeschirr empfehlen wir, gemeinsam mit dem Hund ins Fachgeschäft zu gehen. Zur Abholung des Hundes bei der Übergabe hat sich eine sogenannte Retriever-Leine bewährt, die Halsband und Leine zugleich ist. Das korrekte Anlegen dieser Leine geht schnell und einfach.
Hunde mit Kurzfell frieren leicht in der kühlen Jahreszeit und sollten deswegen einen Hundemantel haben. Um die richtige Größe zu erwischen, ist es wichtig den Mantel anzuprobieren. Für Hunde mit langem Fell bietet sich der Kauf eines wasserdichten Regenmantels an, damit der Hund nicht nach jedem Spaziergang nass in der Wohnung sitzt.
Wer seinen Hund mit Leckerlies erziehen möchte, sollte einen Beutel zum Anhängen an den Gürtel kaufen. Damit hat man immer Zugriff auf eine kleine Belohnung. Meist haben diese Beutel noch eine kleine Extratasche, in die ein Clicker oder auch ein Hundekotbeutel verstaut werden kann.
Ganz wichtig für die dunkle Jahreszeit sind Reflektoren und Leuchthalsbänder. Aber auch der Hundehalter sollte Reflektoren und ähnliches an der Jacke anbringen. Autofahrer erkennen hell bekleidete Fußgänger im Dämmerlicht aus einem Abstand von 80 Metern, dunkel gekleidete Fußgänger erst aus 25 Metern Entfernung. Sicherheitskragen und so genannte Klackband-Reflektoren, die über der Kleidung getragen werden, sind für die Zweibeiner genauso wichtig wie Leuchthalsbänder für die Vierbeiner.
Bitte denken Sie dran: Mit einem Hund werden sie bei jedem Wind und Wetter und zu jeder Tages- und Nachtzeit unterwegs sein, 365 Tage im Jahr.
Nichts ist umsonst
Die Bestandteile der Bindung und ihre Steuerung
Bindungsarten und Bindungsprobleme
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Mittelmeerkrankheiten (MMK)
Leishmaniose, Ehrlichiose, Babesiose und Herzwürmer sind die Schreckgespenster der Auslandshunde-Vermittlung und kommen vermehrt bei Hunden aus dem Süden, aber auch aus Südosteuropa vor. Als Tierschutzverein mit dem Anspruch transparent und verantwortungsbewusst zu arbeiten, wollen wir in diesem Beitrag über die sogenannten Mittelmeerkrankheiten informieren.
Da in Ungarn, Rumänien und Griechenland nicht alle MMK anzutreffen sind, werden unsere Hunde auf folgende Erreger und Infektionskrankheiten getestet, damit der neue Besitzer weiß, worauf er sich einlässt:
- Dirofilarien (Herzwürmer)
- Babesiose (Hunde-Malaria)
- Rickettsien (Bakterien, die durch Zecken, Läuse, Flöhe oder Milben übertragen werden)
Sie sollten wissen, dass es diese Krankheiten gibt und der von Ihnen favorisierte Hund sie im Gepäck haben könnte! Generell gilt: Nicht bagatellisieren, aber auch nicht dramatisieren.
Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass der von uns in Auftrag gegebene Antikörpertest der erwachsenen Hunde lediglich eine Momentaufnahme darstellt. Aufgrund der teilweise langen Inkubationszeiten kann auch ein als MMK negativ vermittelter Hund später im Leben erkranken. Dies mag ein wenig abschrecken, doch sollte man sich vor Augen halten, dass auch ein guter Züchter keine Garantie geben kann, dass das aus seiner Zucht stammende Tier sein ganzes Leben lang immer gesund sein wird, bzw. nicht an rassetypischen Erbkrankheiten erkranken wird.
Welpen werden nicht getestet, weil eine beispielweise an Leishmaniose erkrankte Mutterhündin Antikörper an ihre Welpen abgibt. Somit weisen diese Welpen bei einem Leishmaniose-Test einen Antikörpertiter auf, ohne aber selbst infiziert zu sein. Der Titer geht in solchen Fällen innerhalb des ersten Lebensjahres zurück. Ein aussagefähiger Test ist daher bei Welpen und Junghunden frühestens mit 10 – 12 Monaten möglich.
Das Paradies für Tiere empfiehlt allen Adoptanten ihren Hund, auch wenn er krankheitsbedingt unauffällig ist, nach einer angemessenen Eingewöhnungszeit von ca. 4-6 Monaten, spätestens aber nach einem Jahr testen zu lassen. Hierzu sollte ein großes Screening gemacht werden, das idealerweise folgende Untersuchungen enthält:
- Blut- und Organwerte
- Eiweißelektrophorese in Kurvendarstellung (hierzu sollte der Hund nüchtern sein – letzte Mahlzeit 12 Std. zuvor)
- Antikörpertest/Titerbestimmung auf
- Mikrofilarien/Herzwurm (Modifizierter Knott Konzentrationstest)
- Babesiose (Aufgrund des Verbreitungsgebietes keine reine MMK)
- Hepatozoonose (Übertragung durch die braune Hundezecke)
- Leishmaniose
- Ehrlichiose
Die Befunde geben Aufschluss darüber, ob alles im „grünen Bereich“ ist, der Hund sich gut auf seine geänderten Lebensbedingungen eingestellt hat und sein Immunsystem gestärkt ist. Sollten gravierende Abweichungen einzelner Parameter festzustellen sein, die auf eine Erkrankung hindeuten, haben Sie die Möglichkeit ihr Tier gezielt und erfolgversprechend zu therapieren.
Bitte erkundigen Sie sich vorab, ob ihr Tierarzt, ihre Tierärztin Erfahrung und Kompetenz bezüglich Diagnosestellung und Behandlung von MMK hat. Einige Tierärzte stehen sogenannten Importhunden sehr negativ gegenüber, was sich manches Mal in Halbwahrheiten oder sogar Unwahrheiten über Risiken, Ansteckungsgefahr und Therapiemöglichkeiten niederschlägt. Bedenken Sie, dass Tausende von Touristen Jahr für Jahr mit ihren Vierbeinern in den Mittelmeerraum reisen und diese damit dem Risiko einer Ansteckung aussetzen. Auch auf diesem Weg infizierte Hunde bringen dann die MMK mit sich zurück und trotzdem kräht kein Hahn danach.
Dirofilarien (Herzwürmer)
Die Ursache ist ein Befall von Parasiten, genauer Fadenwürmer (Dirofilarie). Übertragen werden die Larven durch Moskitos, welche hauptsächlich im Mittelmeerraum, den Balkanländern, Frankreich und Südamerika vorkommen. Der Parasit lebt vor allem in den der Lunge angrenzenden großen Blutgefäßen, weshalb der Name „Herzwurm“ eigentlich irreführend ist. Nur bei schweren und nicht behandelten Erkrankungen können die Würmer bis ins Herz wandern. Eine Ansteckung von Hund zu Hund ist ebenso wenig möglich wie von Hund zu Mensch. Die Symptome setzen oft erst Monate nach dem Befall ein, manche Hunde zeigen lange Zeit gar keine klinischen Symptome. Allgemein sind Schwäche, Gewichtsverlust und insbesondere Husten symptomatisch für Herzwürmer. Werden Filarien rechtzeitig erkannt und wird vom Tierarzt spezielles Wurmmittel gespritzt, wird der Hund wieder gesund.
Bitte lesen Sie das Merkblatt der synlab.vet GmbH & Co. KG für weitere Informationen zu Symptomatik, Diagnostik, Therapie und Prophylaxe.
Babesiose (Hunde-Malaria)
Babesien sind Einzeller, die durch einen Zeckenbiss übertragen werden. Babesiose kommt vor allem im südlichen Mittelmeerraum und Osteuropa vor, mittlerweile aber auch schon in Süddeutschland. Babesien können nicht vom Hund auf den Menschen übertragen werden. Die Einzeller greifen die roten Blutkörperchen und zerstören sie, was bei einer zu späten Diagnose und Behandlung lebensgefährlich ist. Die Zeit zwischen Infektion und ersten Symptomen beträgt i.d.R. 5-7 Tage, kann aber bis zu drei Wochen betragen.
In der Regel verläuft die Erkrankung akut und beginnt mit hohem Fieber (bis 42° C), starkem Durst, Appetitlosigkeit, Mattigkeit und schnellem Konditions- und Gewichtsverlust. Die Behandlung erfolgt beim Tierarzt, der intravenös Antiparasitikum verabreicht. Wird rechtzeitig behandelt, bestehen gute Heilungschancen.
Ehrlichiose
Ehrlichiose ist eine Infektionskrankheit, die durch den Zeckenbiss übertragen wird. Ehrlichiosen sind Bakterien, welche die weißen Blutkörperchen anfallen und das Immunsystem schwächen. Häufig tritt Ehrlichiose in Form einer Doppelinfektion mit Babesien auf, da beide Erreger von derselben Zecke übertragen werden. Ehrlichiose gibt es in ganz Europa, am häufigsten tritt sie jedoch in Süd- und Osteuropa auf. Der Erreger ist nicht vom Hund auf den Menschen übertragbar. Ehrlichiose kann mithilfe eines Bluttests im Labor nachgewiesen werden und ist mit Antibiotika heilbar, sofern sie früh genug diagnostiziert wird.
Bitte lesen Sie das Merkblatt des Labors für klinische Diagnostik GmbH für weitere Informationen zu Erreger, Diagnose und Therapie.
Leishmaniose
Die Leishmaniose ist eine Infektionskrankheit, bei der die Erreger von Sandmücken beziehungsweise Schmetterlingsmücken übertragen werden. Ob ein Hund den Erreger in sich trägt, wird über eine Titer-Bestimmung im Blut nachgewiesen. Bis jetzt konnte man noch keine Leishmanien im Speichel von infizierten Tieren feststellen. Deswegen kann man eine Übertragung durch den Speichel ausschließen. Jedoch kann eine Übertragung von Leishmaniose durch den Paarungsakt oder auch durch Wundflüssigkeit erfolgen. Ein Muttertier kann ihre Embryonen auch infizieren, jedoch müssen nicht alle Welpen des Wurfes mit Leishmaniose infiziert sein.
Leishmaniose infizierte Hunde können sehr alt werden, ohne dass die Krankheit jemals ausbricht. Tritt ein Krankheitsausbruch ein, geschieht dies oftmals erst Monate oder Jahre nach der Infizierung. Der Krankheitsverlauf ist sehr unterschiedlich und lässt sich nicht vorhersagen. Je früher die Krankheit diagnostiziert wird, umso besser stehen die Chancen, den betroffenen Hund mit Medikamenten frei von Symptom zu bekommen. Leider kann die Erkrankung zu einem späteren Zeitpunkt wieder ausbrechen, wobei dies bei einem immunstarken Hund eher unwahrscheinlich ist.
Bitte lesen Sie das Merkblatt der Veterinaria AG, Zürich für weitere Informationen zu Symptomen, Diagnose, Resistenzen und Vorbeugemaßnahmen.
Giradien
Giardien sind Einzeller (keine Würmer), die die Hunde oral über infizierten Kot aufnehmen. Die Erreger nisten sich im Dünndarm ein und führen zu akutem oder chronischem Durchfall. Über Wochen wechselt dann die Konsistenz des Stuhlganges und ist im schlimmsten Fall mit Schleim und Blut durchsetzt. Merkwürdigerweise zeigen die meisten Hunde keine Appetitlosigkeit und sind munter und agil. Mit den richtigen Medikamenten, einer geeigneten Futterumstellung sowie Hygienemaßnahmen, sind Giardien im Regelfall gut zu behandeln.
Eine abschließende, labortechnische Kotuntersuchung auch nach Verbesserung aller Symptome wird empfohlen. Die Behandlung von Giradien kann sich über mehrere Wochen und Monate hinziehen, eine vollständige Genesung ist aber möglich.
Bitte lesen Sie das Merkblatt der Vet Med Labor GmbH für weitere Informationen zu Giardien, ihrer Verbreitung in Deutschland, sowie der Behandlung dieses Darmparasiten.
Zur unterstützenden Behandlung haben sich sowohl Kräuter-Buttermilch, als auch langgekochter Biomöhrenbrei bewährt. Biomöhren waschen und mit Schale in Stücke schneiden, mit Wasser aufgießen bis sie bedeckt sind, eine Prise Salz dazu und mind. eine besser eineinhalb Stunden bei schwacher Hitze köcheln lassen. Dann alles mit dem Kochwasser pürieren und ein paar Tropfen Öl dazugeben. Durch die lange Kochzeit werden Stoffe in den Möhren frei, die Giftstoffe im Darm binden und den Magen-Darmtrakt sanieren helfen.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser,
so denken wir vom Paradies für Tiere e. V. Unsere Hunde liegen uns am Herzen, weswegen wir auch nach erfolgter Adoption sicherstellen wollen, dass es der Fellnase in ihrem neuen Zuhause wirklich dauerhaft gut geht.
Obwohl wir bereits in den ersten Telefonaten und auch bei der Vorkontrolle sorgfältig arbeiten, ist es schon passiert, dass der positive Eindruck den der Interessent hinterlassen hat sich als falsch herausstellte. Meist wird die Arbeit die ein Hund macht unterschätzt, es kommt aber auch schon einmal vor, dass wir bewusst in die Irre geführt werden. Manchmal ändern sich die Lebensumstände des neuen Hundehalters unerwartet, er/sie erkrankt oder Eheleute lassen sich scheiden. Die neue Situation kann es mit sich bringen, dass der Mensch überfordert ist und das Tier dann darunter leiden muss.
Um solche unliebsamen Überraschungen zu vermeiden, machen wir innerhalb von drei Monaten nach der Vermittlung des Vierbeiners eine Nachkontrolle. Nicht nur können wir uns so überzeugen, dass es dem Hund wirklich gut geht und er artgerecht gehalten und versorgt wird, oftmals können wir die Gelegenheit nutzen und den Adoptanten noch praktische Tipps mit auf den Weg geben. Die Kontrolle ist also in beidseitigem Interesse und hat nichts damit zu tun Sie als Hundehalter in Frage stellen zu wollen. Unser Verein strebt eine dauerhafte Vermittlung an, wir wollen unseren Schützling für den Rest seines Hundelebens in guten Händen wissen.
Erfreulicherweise sind die Fälle, bei denen Anhaltspunkte für eine nicht artgerechte Haltung bestehen eher die Ausnahme. Unserer Erfahrung nach freut sich die Mehrheit unserer Adoptanten den Kontakt mit dem Paradies für Tiere e.V. zu halten und empfindet die Nachkontrolle als Beweis einer verantwortungsvollen Tierschutzarbeit.
In diesem Sinne, auf gute Zusammenarbeit!
Wozu Pflegestelle?
Die Pflegestelle ist ein vorübergehendes Zuhause, sozusagen eine Zwischenstation zwischen ungarischem Tierheim und endgültigem Zuhause in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. In einer Pflegestelle kann der einzelne Hund mit Menschen und auch anderen Tieren zusammen in einem Haus oder einer Wohnung leben, anstatt alleine im Zwinger zu sein. Damit werden für das Pflegetier sichere und artgerechte Umweltbedingungen geschaffen.
Durch die Pflege und menschliche Zuneigung helfen Sie dem Hund sich physisch und psychisch zu erholen. Gleichzeitig wird dem Pflegetier die Möglichkeit gegeben sich zu sozialisieren und das kleine Einmaleins des gemeinsamen Miteinanders zu erlernen. Durch Ihre persönlichen Beobachtungen helfen Sie, das Wesen und den Charakter des Hundes einzuschätzen und so ein passendes Zuhause für ihn zu finden. Besonders von Vorteil ist es, dass unser Schützling auf einer Pflegestelle von potentiellen Interessenten besucht werden kann. Dies erleichtert das Kennenlernen und erhöht die Chancen auf eine dauerhafte Vermittlung.
Eine Pflegestelle zu sein bedeutet viel Arbeit, und verlangt Geduld, Zeit, Toleranz und Herz. Es kann passieren, dass ein Hund nicht genau der Beschreibung entspricht oder sich im Nachhinein herausstellt, dass das Tier eine Erkrankung hat, von der wir leider nichts wussten. Sollte eine ärztliche Behandlung notwendig werden, sprechen Sie diese bitte vorher mit uns ab.
Wie werde ich Pflegestelle?
Einem Auslandhund eine Pflegestelle zu geben ist eine wichtige Tierschutzarbeit auf die wir als Verein angewiesen sind. Interessenten für eine Pflegestelle werden genauso wie Endstellen persönlich besucht. Bei dieser Vorkontrolle können die Voraussetzungen und Möglichkeiten im Detail besprochen werden. Grundsätzlich erwarten wir von allen unseren Pflegestellen Hundeerfahrung, Zuverlässigkeit, Seriosität und Verantwortungsbewusstsein.
Bitte bewerben Sie sich als Pflegestelle nur nach gründlicher Überlegung und nur, wenn Sie wirklich ein Tier dauerhaft in Pflege nehmen möchten! Sie können sicher sein, dass Ihnen das Paradies für Tiere während der gesamten Pflegezeit ständig beratend und unterstützend zur Seite steht. Sollten unüberwindbare Probleme mit dem Pflegehund entstehen, helfen wir natürlich diese gemeinsam zu lösen oder das Tier bei Bedarf anderweitig unterzubringen.
Vor der Übergabe des Pflegehundes wird ein Pflegevertrag unterzeichnet. In diesem verpflichten Sie sich, das Tier bis zur Vermittlung unentgeltlich zu versorgen und ihm Familienanschluss zu gewähren. Mit der Aufnahme des Pflegehundes erhalten Sie auch alle erforderlichen Dokumente wie den EU-Heimtierausweis, Laborergebnisse der Mittelmeerkrankheits-Tests sowie einen Pflegevertrag.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass eine zwischenzeitliche Endvermittlung immer Vorrang hat vor einer Pflegestellenanfrage.
Wer trägt die Kosten der Tierhaltung?
Ein Pflegehund ist NICHT umsonst! Sowohl die Erstausstattung, als auch die laufenden Futterkosten werden von der Pflegestelle finanziert. Sollte in der Stadt/Gemeinde eine Hundesteuer für Pflegehunde gezahlt werden müssen, so wird diese aber vom Paradies für Tiere erstattet. Zusätzlich ist der Pflegehund über den Verein Haftpflichtversichert. Nach vorheriger Absprache können anfallende Tierarztkosten übernommen werden.
Welcher Hund soll es sein?
Auf unserer Internetseite stellen wir die Hunde vor, die dringend einen Platz benötigen. Dort erfahren Sie schon einiges über ihr Pflegetier. Gemeinsam stimmen wir ab, ob das ausgesuchte Tier für Sie infrage kommt. Wohnen in Ihrem Haushalt bereits andere Tiere (Katzen, Hunde oder Kleintiere) werden wir darauf achten, ein entsprechend verträgliches Pflegetier auszuwählen.
Schutzgebühr – Was ist das und wofür?
Im Tierschutz ist es üblich eine so genannte „Schutzgebühr“ für ein zu vermittelndes Tier zu erheben. Was genau hat es damit auf sich und wie setzt sich diese Gebühr zusammen?
Eine Schutzgebühr soll einerseits vor unüberlegten Spontanhandlungen schützen. Wer sich für einen Auslandhund entscheidet, sollte sich diese Entscheidung genauso gut überlegen, wie jemand, der sich beim Züchter einen Rassehund kauft. Andererseits decken wir mit der Schutzgebühr einen Teil der uns entstandenen Ausgaben ab. Das sind unter anderem Futter- und Kastrationskosten, Impfungen, das Versehen mit einem Chip und EU-Heimtierausweis, Personalkosten vor Ort und natürlich auch die Transportkosten von Ungarn, Rumänien oder Griechenland nach Deutschland.
Die Schutzgebühr ist also nicht der Preis des Hundes, sondern eine Aufwandsentschädigung, damit wir noch vielen anderen Hunden helfen können. Gleichzeitig soll sie deutlich machen, dass das Tier einen materiellen und emotionellen Wert hat. Denn unsere ungarischen Fellnasen sind Lebewesen und damit im Grunde unbezahlbar!
Unsere Schutzgebühr beläuft sich auf EUR 330 inkl. 19% MwSt. zzgl. Transportkosten für Welpen und alle Hunde unter 8 Jahren. Für unsere Senioren erheben wir eine Schutzgebühr in Höhe von EUR 250 inkl. 19% MwSt zzgl. Transportkosten. Wie sich die Schutzgebühr im Einzelnen zusammensetzt, haben wir in einer kleinen Grafik dargestellt.
Wir bitten um Ihr Verständnis, dass die komplette Schutzgebühr mit Ihrer festen Zusage der Adoption fällig wird und auch nicht zurückerstattet werden kann, wenn Sie sich nach Abschluss des Adoptionsvertrags doch noch gegen die Aufnahme des Hundes entscheiden sollten.
All unsere Hunde reisen mit einem Sicherheitsgeschirr aus.
Warum ein Schutzvertrag?
Wer vom Paradies für Tiere e.V. ein Tier übernimmt, schließt mit der Organisation einen Schutzvertrag ab. Dieser enthält Angaben zum Adoptanen, wie zum Beispiel Name, Anschrift und Kontaktinformation sowie Daten des Hundes, der übernommen wird. Im Zusammenhang mit der Vertragsaufsetzung wird die Identität des zukünftigen Hundehalters überprüft und die Nummer des Personalausweises oder Reisepasses vermerkt. Auch die Höhe der Schutzgebühr und ihre Zusammensetzung ist Bestandteil des Kontraktes.
Jeder Tierschutzverein hat seine eigene Vertragsfassung, im Detail weichen diese aber nicht viel voneinander ab. Grundsätzlich verpflichtet sich der Halter das Tier artgerecht zu halten, Zwinger- oder Kettenhaltung, sowie die Haltung in der Garage sind selbstverständlich verboten. Der Adoptant hat den Hund bedarfsgerecht zu pflegen und zu versorgen, sowie im Krankheitsfall oder bei Unfällen tierärztlich behandeln zu lassen. Darüber hinaus wird es dem Adoptanten untersagt, den Hund an Dritte zu verschenken oder zu verkaufen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Züchtungsverbot. Der Unterzeichner erklärt sich ferner damit einverstanden, dass durch die Organisation eine sogenannte Nachkontrolle durchgeführt werden kann. Mit seiner Unterschrift verpflichtet sich der Tierhalter die Vertragsbedingungen einzuhalten.
Ergibt eine Nachkontrolle, dass das Tier entgegen diesen schriftlichen Vereinbarungen leben muss, hat das Paradies für Tiere e.V. aufgrund dieses Schutzvertrages eine rechtliche Handhabe gegen den Adoptanten. Es gibt Gerichtsurteile, die den Vertragsbruch strafen und den Tierschützern in vollem Umfang Recht geben, unabhängig von Expertengutachten oder amtstierärztlichen Aussagen. Das Strafmaß geht von der Zahlung eines Bußgeldes an den Verein und die Übernahme der Gerichtskosten bis zur Herausgabe des Tieres an den Tierschutz.
Dank guter Vorkontrollen und der Unterstützung der Adoptanten bei der Eingewöhnung des neuen Familienmitgliedes, haben wir allerdings weitgehend positive Erfahrungen gemacht.
Der Rechtsweg ist selbstverständlich die absolute Ausnahme und wird nur eingeschlagen, wenn alle anderen Versuche zur Einigung scheitern sollten und das Wohl des Tieres in Gefahr ist!
Unsere Hunde machen sich so angenehm wie möglich auf ihre Reise in ihr neues Leben.
Sie reisen mit einem auf Tiertransporte spezialisierten Unternehmen in einem voll klimatisierten Fahrzeug, gut gesichert in Boxen. Selbstverständlich steht ihnen während der Fahrt in der Box Wasser zur Verfügung. Hier sei darauf hingewiesen, dass unsere Hunde künftig alle mit einem Sicherheitsgeschirr ausgestattet auf die Reise gehen werden.
Adoptanten in der Schweiz bekommen die Hunde bis zu einem vorher festgelegten Treffpunkt an die Schweizer Grenze gebracht. Ihre Fragen bezüglich der Zollabwicklung und Einfuhr in die Schweiz beantworten wir Ihnen gerne.
Selbstverständlich reisen alle unsere Hunde mit den gesetzlich vorgeschriebenen Traces.
Für den Fall, dass Teammitglieder von uns mit unserem, ebenfalls vom Veterinäramt abgenommenen, Vereinsauto einen Transport fahren, erhalten Sie rechtzeitig vorab Bescheid, an welchem Treffpunkt der Hund zu welcher Zeit abgeholt werden kann.
Die Teammitglieder, welche Transporte fahren, verfügen selbstverständlich über die vorgeschriebene Transportbefähigung.
Den Reisetermin und den Ort der Hundeübergabe teilen wir Ihnen selbstverständlich frühzeitig mit, so dass Sie sich entsprechend organisieren können. Wir bitten um ihr Verständnis, dass die genaue Ankunftszeit von der aktuellen Verkehrslage abhängig ist und es u.U. zu Verspätungen kommen kann.
Vorkontrolle – gelebter Tierschutz
Wer im Auslandtierschutz aktiv ist, weiß, wie viel Geld, Mühe und Zeit in die Versorgung und Vermittlung der Tiere gesteckt wird. Nicht nur müssen die Hunde vor Ort oftmals medizinisch behandelt und aufgepäppelt werden, manchmal sind die Fellnasen auch traumatisiert, haben ihre kleinen Besonderheiten oder sind schlicht und ergreifend nicht sozialisiert. Wie auch, denn viele der Hunde haben ihr bisheriges Leben angekettet vor einem Haus verbracht.
Dementsprechend schauen wir ganz genau hin, wenn sich ein Interessent meldet. Denn wir wollen sicherstellen, dass es zu einer erfolgreichen Vermittlung kommt. Erfolgreich heißt für unseren Verein nicht, so viele Hunde so schnell wie möglich aus den Stationen in Ungarn, Rumänien oder Griechenland zu holen, sondern vielmehr zu gewährleisten, dass Adoptant und Hund gut zusammenpassen.
Deswegen gibt es die sogenannten Vorkontrollen (VK), bei denen ein ehrenamtlicher Helfer zu den Interessenten fährt, sich die Wohn- und Familiensituation ansieht und die Erwartungen und Möglichkeiten ergründet. Dabei stellen wir immer wieder fest, dass sich manch einer wenig Gedanken über die Konsequenzen der Hundehaltung gemacht hat oder seine persönlichen Möglichkeiten überschätzt. Mitunter passt auch einfach der nachgefragte Hund nicht, d.h. der Interessent sollte sich besser für eine andere Fellnase entscheiden. Während sich ein potentieller Adoptant am Telefon also noch sehr vielversprechend darstellen kann, ist die VK sozusagen die wichtige Stunde der Wahrheit.
Leider ist eine negative Vorkontrolle unerfreulich für alle Beteiligten – uns, die wir gehofft haben, dass wieder eine Fellnase die große Reise antreten darf. Den Helfer, der nicht nur unentgeltlich, sondern auch vergebens in seiner spärlich bemessenen Freizeit durch die Gegend gefahren ist, um die Kontrolle zu machen. Und selbstverständlich auch für die Interessenten, die sich schon als zukünftige Pflegestelle oder glückliche Hundehalter gesehen haben.
Trotzdem geht das Wohl der Tiere vor, das sollten wir immer im Hinterkopf behalten! Lieber dreimal eine negative Vorkontrolle und beim vierten Mal ist es ein Volltreffer, als vier Hunde zu vermitteln, von denen drei wieder zu uns zurückkommen oder in einem Tierheim in Deutschland landen.
In diesem Sinne möchten wir allen für Eure Geduld und Euer Verständnis danken. Manchmal ist es einfach nicht der richtige Zeitpunkt, sich auf einen Hund einzulassen. Vielleicht ein anderes Mal oder mit einem anderen Hund?! Ein großes Lob auch an unsere ehrenamtlichen Helfer und deren unermüdlichen Einsatz. Ohne Euch wäre unsere Arbeit nicht machbar.